Fahrradtour am Oberrhein


Nördlich von Basel wird die Hauptwassermenge des Rheins dem auf französischer Seite verlaufenden Rheinseitenkanal (Grand Canal d’Alsace) zugeleitet. Er nimmt den Schiffsverkehr auf und passiert vier Laufwasserkraftwerke. Dem alten, bereits begradigten Lauf, dem sogenannten Restrhein (eigentlich handelt es sich um den echten Rhein), folgt die Staatsgrenze (Talweg Märkt bis Breisach). Er fließt bei Breisach wieder mit dem Rheinseitenkanal zusammen. Zwischen Breisach und Iffezheim wird sein Wasserspiegel reguliert durch vier weitere Staustufen mit jeweils eigener, nach links abzweigender Flussschlinge (sogenannte Schlingenlösung) und den beiden Staustufen Gambsheim und Iffezheim, wo Schleusen, Kraftwerk und Wehr in einer Achse liegen. Alle Staustufen bestehen aus je zwei Schleusen und einem Wasserkraftwerk. Ihnen entspricht je ein weiteres Wehr im alten, rechten Rheinbett (Ausnahme Gambsheim und Iffezheim). Auf einer Strecke von 170 km werden so 132 m Höhenunterschied überwunden. Insgesamt sind von der Schifffahrt von Basel bis Iffezheim zehn Staustufen zu überwinden: Kembs/Ottmarsheim/Fessenheim/Vogelgrün/Marckolsheim/Rhinau/Gerstheim/Strassburg/Gambsheim und Iffezheim als einzige deutsche Staustufe.

Zwischen Basel und Breisach führt der (Rest-)Rhein zwischen 52 und 150 m³/s (gemäß der französisch-schweizerischen Konzession von 2010 bis 2035 des Rheinkraftwerks Kembs). Nur bei Hochwasser fließt mehr Wasser (max. 4500 m³/s) als im Schifffahrtskanal, dessen Kapazität auf ca. 1400 m³/s begrenzt ist. Bei einem extremen Hochwasser (z. B. über 6000 m³/s) müssen die entsprechenden politischen Gremien über eine Verteilung auf Grand Canal und Restrhein entscheiden.

Der Ausbau des Oberrheins geht auf den Versailler Vertrag zurück, mit dem 1919 Frankreich das Recht erhielt, in der gemeinsamen Grenzstrecke zwischen Basel und Neuburgweier/Lauterbourg Wasser zum Zweck der Wasserkraftnutzung zu entnehmen.

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