Schauinsland mit dem Fahrrad


Fallerhäusle

Das Fallerhäusle ist ein etwa einen Kilometer unterhalb des Besucherbergwerkseingangs gelegenes Bergmannshaus. Es handelt sich um eine verkleinerte Form des Schauinslandhauses. Um dieses Bergmannshäuschen gab es Mitte des 18. Jahrhunderts große Zwistigkeiten zwischen den Hofsgrunder Bauern und den Bergherren. Die Bergherren hatten aus Tirol Bergfachleute herangeholt, jedoch nicht für Wohnmöglichkeiten gesorgt. Aus dieser Not heraus wurde den Tirolern erlaubt, ihre Häuschen auf den Halden und Gruben zu bauen.

Windbuchen

Aufgrund der exponierten Lage an der Rheinebene, aus der sich der Schauinsland unmittelbar erhebt, herrscht dort viel und teilweise heftiger Wind, überwiegend aus westlichen Richtungen. Dieser hat im Lauf der Jahrzehnte zu zum Teil bizarren Formen (Windflüchter) der dort stehenden Rotbuchen geführt.

Schniederlihof

Bauernhofmuseum „Schniederlihof“ – obere Einfahrt für Fuhrwerke und Zaun ohne Vernagelung

Oberhalb von Hofsgrund, auf 1050 m ü. NHN etwa mittig zwischen dem Hofsgrunder Ortskern und dem Schauinslandgipfel, liegt der 1593 erbaute Schniederlihof, ein Schwarzwaldhof wurde bis 1966 in alter Tradition bewirtschaftet, ohne Strom und ohne modernes Heizsystem, nur mit einem Feldweg als Zufahrtsmöglichkeit. Seit 1972 ist er Heimatmuseum, das von Mai bis Oktober besichtigt werden kann. Schnieder ist die alemannische Form von Schneider; das Suffix -li deutet auf kleinen Wuchs des Namensgebers.

Schauinslandbahn

Schauinslandbahn

Von Freiburg (Talstation Horben) aus ist der Schauinsland mit Deutschlands längster Kabinen-Umlauf-Seilbahn zu erreichen. Die sogenannte Schauinslandbahn überwindet dabei auf einer Länge von 3600 Metern einen Höhenunterschied von 746 Metern. Die 37 schaffnerlosen Kabinen können bis zu 700 Menschen pro Stunde transportieren, pro Jahr sind es etwa 240.000 Fahrgäste. Die Schauinslandbahn wurde 1930 als erste Personenseilbahn der Welt nach dem Umlaufprinzip in Betrieb genommen.

In der Schauinslandbahn können unter anderem Fahrräder oder Skier mitgenommen werden. Für Skifahrer beginnt 300 Meter nach dem Parkplatz Rotlache unterhalb der Bergstation die "Kaltwasserabfahrt", eine so genannte „wilde Abfahrt“, die reichlich Schnee voraussetzt. Sie ist ungespurt und kann auf eigenes Risiko über acht Kilometer zurück zur Talstation der Schauinslandbahn gefahren werden. Sie zählt damit zu den längsten Abfahrten des Schwarzwaldes.

Engländerdenkmal

Engländerdenkmal

Zum Gedenken an das Engländerunglück, in dem eine englische Schülergruppe im Schneesturm auf den Schauinsland wanderte und fünf Schüler ums Leben kamen, wurde 1938 nach Plänen des Architekten Hermann Alker aus Karlsruhe das Engländerdenkmal errichtet. Maßgeblich beteiligt an dieser Initiative war die Führung der Hitler-Jugend, die das Denkmal für Propagandazwecke einsetzte und das Unglück zur Heldentat umdeutete: „Sie fielen im Kampf für Frieden und Völkerverständigung.“

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Inschrift Die Jugend Adolf Hitlers durch Die Jugend Deutschlands ersetzt sowie Reichsadler und Hakenkreuz von der Stirnseite entfernt.

Es hält sich bis heute das Gerücht, Freiburg sei lange Zeit vor Bombenangriffen der Alliierten verschont geblieben, da sich die Freiburger mit viel Hilfsbereitschaft und Anteilnahme für die Hinterbliebenen der verunglückten Engländer einsetzten.

Schauinslandturm

Der nach dem ehemaligen Freiburger Oberbürgermeister Eugen Keidel benannte und 1980 errichtete Aussichtsturm auf dem Schauinslandgipfel ist Ausgangspunkt für viele Wanderziele der Bergregion. Von seiner Aussichtsplattform in etwa 20 m Höhe ist auch der Mont Blanc in 244 km Entfernung sichtbar. Seit Juli 2022 ist der Turm gesperrt und muss saniert werden.


 

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