Radtour in Spaniens Norden


Nach der Schlacht am Río Guadalete (711) unterwarfen die Mauren innerhalb weniger Jahre die gesamte Iberische Halbinsel und vernichteten das Westgotenreich. Wie andere gotische Adlige arrangierte sich auch Pelayo zunächst mit ihnen. Erst ein privater Streit mit dem für Asturien zuständigen muslimischen Gouverneur Munuza, der in Gijón residierte, war für ihn der Anlass zur Rebellion. Er begann in den Bergen den christlichen Widerstand zu organisieren. Im Jahre 718 wählten ihn seine Anhänger zum Fürsten oder König; dieses Jahr gilt daher als Gründungsjahr des zunächst winzigen Reichs Asturien. 722 (oder, wie manche Forscher meinen, schon 718) besiegte Pelayo in der Schlacht von Covadonga eine muslimische Streitmacht. Dieses Ereignis gilt traditionell als Beginn der Wiedereroberung (Reconquista) der Iberischen Halbinsel durch die Christen, doch handelte es sich in Wirklichkeit möglicherweise nur um ein Gefecht. Unter Pelayos Nachfolgern dehnte sich das Reich aus.

Mitte des 8. Jahrhunderts gelang es König Alfons I. (s. o., * 693, ♛ 739, † 750), ausgedehnte Gebiete und eine Reihe von wichtigen Städten von den Mauren zurückzuerobern. Dabei kamen ihm Aufstände, Dürreperioden und nicht zuletzt die Niederlage der Mauren gegen die Franken in der Schlacht bei Tours und Poitiers im Jahr 732 zugute. Da er sich außerstande sah, alle diese Gebiete dauerhaft militärisch zu sichern, verwüstete er eine breite Grenzzone und tötete alle Muslime, die er dort vorfand. So schuf er zwischen seinem Reich und dem muslimischen Gebiet einen strategischen Verwüstungsgürtel, der Asturien schützen sollte. Unter seinem Sohn und Nachfolger Fruela I. (* 722, ♛ 757, † 768) wurde Galicien nach dem Sieg in der Schlacht bei Pontuvio (757 oder 758) unterworfen; in der Nähe des Schlachtortes wurde 761 die spätere Hauptstadt Oviedo gegründet. Es gelang Fruela I., die Mauren durch Raubzüge bis tief in den Süden zu schwächen. Zu seiner Zeit begann die christliche Wiederbesiedlung eroberter Gebiete (Repoblación). Unter Fruelas Nachfolgern AurelioSilo und Mauregato herrschte Frieden mit den Mauren; erst unter Alfons II. (* 761 od. 768, ♛ 791, † 842) wurde das Reich durch weitere Eroberungen vergrößert.

Hauptstadt des Reichs war anfänglich Cangas de Onís. König Silo (774–783) verlegte den Regierungssitz nach Pravia. Schließlich machte Alfons II. Oviedo zu seinem Herrschaftssitz.

Den Höhepunkt der Macht und Ausdehnung des asturischen Reichs brachte die Herrschaftszeit König Alfons’ III. (866–910). Nach seiner Entmachtung im Jahr 910 teilten seine drei Söhne das Reich untereinander auf; auf diese Weise entstanden die Teilreiche León, Galicien und Asturien. Durch ihre Wiedervereinigung entstand 924 das nach seiner Hauptstadt benannte Königreich León.

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