Nachdem sie früher durch die Jagd fast völlig ausgerottet wurden, ist der Bestand der Pyrenäen-Gämse im Nationalpark mit etwa 5000 Exemplaren heute wieder nahe an der Grenze der Tragfähigkeit. Die Gämsen werden daher seit 1995 zur Bestandsregulierung wieder bejagt.[2] Neben Reh, Rothirsch, Rotfuchs und Wildschwein kommen dort auch der Castroviejo-Hase, die Europäische Wildkatze, die Kleinfleck-Ginsterkatze, der Fischotter und der Pyrenäen-Desman vor. Die Zahl der Wölfe im Nationalpark wird auf etwa 20 Exemplare geschätzt. Braunbären durchstreifen das Gebiet, sie bilden jedoch keine stabile Population.
Im Nationalpark Picos de Europa leben Steinadler, Gänsegeier, Schmutzgeier, Schlangenadler und Uhu. Der Bartgeier wird manchmal beobachtet, es gibt ein Projekt zu seiner Wiederansiedlung. Die Rabenvögel sind sehr zahlreich, zum Beispiel Alpenkrähe, Alpendohle, Kolkrabe und Aaskrähe. Unter den waldbewohnenden Vögeln seien nur Schwarzspecht, Mittelspecht und die kantabrische Unterart des Auerhuhns genannt. In den Hochlagen können Bergpieper, Steinschmätzer, Schneefink, Mauerläufer, Alpenbraunelle und Steinrötel beobachtet werden. An Wasserläufen sind der Eisvogel und die Wasseramsel zu finden. Erwähnenswert sind das Vorkommen von Bergmolch und Nordiberischer Kreuzotter. Im Nationalpark kommt eine Vielzahl von Schmetterlingen vor, darunter der seltene Loreley-Dickkopffalter.
Geschichte
Der Nationalpark Picos de Europa stellt eine Erweiterung des am 24. Juli 1918 eingerichteten Nationalparks Covadonga dar. Der Nationalpark Covadonga war der erste Nationalpark Spaniens. Ursprünglich umfasste er nur das westliche Massiv der Picos de Europa auf dem Gebiet der Provinzen Asturien und León, eine Fläche von 16.925 Hektar. Seit der Einrichtung des Nationalparks Picos de Europa am 30. Mai 1995 gehören auch Teile der Massive Urrieles und Ándara zum Gebiet des Nationalparks. Im Jahre 2015 wurde der Park im Nordosten um weitere 2.468 Hektar auf dem Gebiet der Gemeinden Peñamellera Alta und Peñamellera Baja vergrößert.
Infrastruktur
Der Nationalpark ist frei zugänglich und verfügt über ganzjährig geöffnete Besucherzentren in Buferrera/Lagos de Covadonga (Pedro Pidal), Cangas de Onís (Casa Dago) und Posada de Valdeón (Oficina de Valdeón). Die Verwaltung des Nationalparks hat ihren Sitz in Oviedo.
Östlich des Nationalparks führt die Carretera N-621 von Unquera (Kantabrien) nach Riaño (León) vorbei. Im Westen verbindet die N-625 Riaño mit Cangas de Onis nordwestlich des Nationalparks. Die AS-114 führt nördlich des Nationalparks entlang und verbindet Cangas de Onis mit Panes. Der Nationalpark oder die Dörfer in seiner Umgebung werden von Linienbussen aus Oviedo und Santander angefahren.
Die Hochlagen der Picos de Europa sind mit der Seilbahn von Fuente Dé oder der Standseilbahn von Bulnes für Besucher einfach zu erreichen. Für Wanderer stehen zehn Berghütten zur Verfügung.
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