Prägend für die Region sind die Riasküste und hohe Bergketten, die Galicien vom Rest Spaniens abschotten. Mehr als die Hälfte des Gebietes liegt über 400 Meter. Die höchste Erhebung ist mit 2127 Metern die Peña Trevinca. Der ausgeprägte Küstenverlauf Galiciens mit einer Gesamtlänge von rund 1659 Kilometern, von denen über 800 Kilometer aus Steilküste und rund 300 Kilometer aus Strandabschnitten bestehen, umfasst rund ein Drittel der spanischen Atlantikküste. Charakteristisch für Galiciens Küste sind die Rías, schlauch- und trichterförmige, fjordähnlicheFlussmündungen, in die das Meer eingedrungen ist.
Küstenabschnitt bei A CoruñaDer Hafen von Baiona mit der Nachbildung der „Pinta“, eines der Schiffe von Christoph Kolumbus
Im Gegensatz zu Fjorden weisen die Rías allerdings nur eine geringe Tiefe auf. Unterschieden werden die Rías Baixas (span. Rías Bajas) und die Rías Altas. Die Rías Altas im Norden reichen von Ribadeo bis A Coruña. Die Rías Baixas reichen vom Kap Finisterre (galic. Cabo Fisterra) bis zur portugiesischen Grenze. Hauptunterscheidungsmerkmal der beiden Küstenabschnitte ist die jeweils sehr spezifische Küstencharakteristik. Während die Rías Baixas sanft ins Meer laufen, ist der Verlauf der Rías Altas wesentlich steiler. So finden sich an den Rías Altas auch die höchsten Kliffs des europäischen Kontinents. Diese liegen an der Serra da Capelada nordöstlich von Ferrol und erreichen eine Höhe von 620 Metern. Die größte Ría ist die zu den Rías Baixas gehörende Ría de Arousa. Diese hat eine Länge von 37 Kilometern und eine Tiefe von maximal 69 Metern. Auffällig sind die zahlreichen Holzflöße, an denen Miesmuscheln gezüchtet werden.
Charakteristisch für Galicien sind überdies die weitläufigen Wälder, die zum Teil aus angepflanzten Eukalyptusbäumen bestehen. Das Waldgebiet in der Autonomen Gemeinschaft entspricht etwa 30 Prozent des Gesamtwaldbestandes in Spanien. Die Flüsse, die direkt Richtung Atlantik fließen, sind naturgemäß recht kurz; der wichtigste Fluss im Inneren Galiciens ist der Rio Miño. Dieser fließt durch Lugo und Ourense, sowohl durch diese Provinzen wie durch ihre namensgebenden Hauptstädte, und hat im Río Sil einen bedeutenden Nebenfluss.
In Galicien liegt das Ziel des sowohl kulturell als auch touristisch bedeutenden Jakobsweges, der Pilger und andere Interessierte zu Fuß, mit dem Rad oder dem Auto bis nach Santiago de Compostela führt.
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