Liberia


Die Republik Liberia (deutsch [liˈbeːʁi̯a], englisch [laɪˈbɪ(ə)ɹɪə]; veraltet Liberien) ist ein Staat an der westafrikanischen Atlantikküste. Er grenzt an Sierra Leone, Guinea und die Elfenbeinküste.

Liberia gehörte neben Äthiopien zu den einzigen beiden Staaten in Afrika, die zur Zeit des Imperialismus im 19. Jahrhundert nicht kolonialisiert wurden. Von 1989 bis 2003 herrschte in Liberia ein Bürgerkrieg mit hunderttausenden Opfern.

Liberia ist einer der Biodiversitäts-Hotspots des afrikanischen Kontinents. Seit dem 19. Jahrhundert haben Forschungsexpeditionen in den dichten Regenwäldern Liberias immer wieder neue Arten entdeckt und beschrieben. Die Nationale Naturschutzbehörde listet das Vorkommen von 2200 Pflanzenarten, 193 Säugetierarten und 576 Vogelarten.

Typisch für die Vegetation Liberias sind die immergrünen Regenwälder. Im äußersten Norden des Landes gibt es auch einige Zonen, die als Feuchtsavanne gelten, die Küsten sind teilweise von Mangrovensümpfen bedeckt. Insbesondere Teak- und Mahagoni-Hölzer stellen besonders wertvolle Baumarten dar. Nur an Stellen, an denen weniger als 2000 mm Niederschlag pro Jahr fällt, sind die Wälder teilweise laubabwerfend.

LeopardenWaldelefanten und Flusspferde sind die bekanntesten Großsäuger Liberias, die bis in die jüngste Vergangenheit auch Jagdwild waren. Im Sapo-Nationalpark im Osten des Landes lebt eine der weltweit letzten Populationen des Zwergflusspferdes. Zu den seltenen Arten, die im Land vorkommen, gehören darüber hinaus:

  • Die Liberia-Manguste oder Liberia-Kusimanse (Liberiictis kuhni) ist eine in Westafrika lebende Raubtierart aus der Familie der Mangusten. Sie wurde erst 1958 wissenschaftlich beschrieben und gilt als bedroht.
  • Die Dianameerkatze (Cercopithecus diana) ist eine Primatenart aus der Gattung der Meerkatzen (Cercopithecus).
  • Westafrikanische Stummelaffen sind Baumbewohner, jedoch bei ihrem Lebensraum flexibler als ihre östlichen Verwandten. Neben Regenwäldern finden sie sich etwa auch in Mangrovengebieten und baumbestandenen Savannen.
  • Jentink-Ducker (Cephalophus jentinki), eine Antilopenart, sind vom Aussterben bedroht. Die Art kommt nur noch in einzelnen Gebieten Sierra Leones, Liberias und der westlichen Elfenbeinküste vor. Ihr Überleben hängt stark davon ab, ob verbleibende Regenwaldgebiete, wie die des Sapo-Nationalparks geschützt werden können.
  • Die Gattung der Schimpansen unterteilt sich in zwei Arten, der Gemeine Schimpanse in weitere Unterarten. Die in Liberias Regenwäldern vorkommende westliche Unterart weicht im Schädelbau und auch in DNA-Sequenzen so stark von den anderen Unterarten ab, dass sie möglicherweise eine eigene Art darstellt.

In den Regenwäldern des Landes findet sich eine Vielfalt von Tieren. Besonders zahlreich sind die Reptilienarten, darunter zum Beispiel Krokodile, ebenso eine Vielzahl mehr oder weniger giftiger Schlangenarten sowie Skorpione und Eidechsen. Artenreich sind auch die Insekten vertreten, bunte Schmetterlinge teilen sich den Luftraum mit Fledermäusen und Vögeln (auch Papageienarten). An Säugetieren werden beispielsweise Schimpansen, Antilopen und Zwerg-Flusspferde erwähnt. Aber auch Waldbüffel und Elefanten sowie die inzwischen selten gewordenen Leoparden sind hier beheimatet.

Die Küstengewässer sowie die zahlreichen Flüsse beherbergen eine Vielzahl von Fischarten und Schalentieren. Auch Schildkröten und Seevögel nutzen diesen Lebensraum. Eine Besonderheit stellen die von wechselnden Wasserständen und Brackwasserzonen geprägten Mangrovensümpfe dar.

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