Bissau


Bissau [bɪˈsaʊ̯ ] ist die Hauptstadt des westafrikanischen Staates Guinea-Bissau. Im Jahr 2007 hatte Bissau rund 410.000 Einwohner. Die Stadt ist administratives, politisches und wirtschaftliches Zentrum des Landes. Sie verfügt über den einzigen internationalen Flughafen und Tiefseehafen des Landes. Administrativ bildet die Stadt den Autonomen Sektor Bissau, der an die Verwaltungsregionen Oio und Biombo grenzt.

Portugiesische Seefahrer und Händler erreichten ab 1446 die obere Guineaküste und errichteten dort zahlreiche Handelsstützpunkte. Die Anfänge Bissaus gehen in das 16. Jahrhundert zurück – ein genaues Gründungsdatum ist allerdings nicht bekannt. Das erste schriftliche Zeugnis stammt wohl aus dem Jahre 1594, das sich nicht auf den Ort bezieht, sondern auf eine ethnische Gruppe, die sich als „Bisãos“ (Pepel) bezeichneten. Die Stadtentwicklung lässt sich in fünf Phasen teilen:

Seit dem 16. Jahrhundert ließen sich portugiesische/kapverdische Händler in Bissau nieder. Sie standen von Beginn an in Konflikt mit der lokalen Pepel-Bevölkerung, mit der es zu ständigen Kriegen kam. Die Motive der Ansiedlung waren meist ökonomischer Natur. Es wurde mit Sklaven, Elfenbein und Bienenwachs gehandelt. Die sogenannten Lançados (illegale portugiesische Händler) und Grumeten (christianisierte Afrikaner; eigentl. portugiesisch Schiffsjunge) untergruben erfolgreich das Handelsmonopol der portugiesischen Krone.

Die Verleihung des Kapitanatstatuts 1692 kann als eigentliche Geburtsstunde Bissaus angesehen werden, da die Stadt ab diesem Zeitpunkt auch offiziell mit Portugal verbunden war. 1696 wurde mit dem Bau eines Forts begonnen, welches jedoch schon 1707 auf Anordnung aus Portugal wieder zerstört wurde. Der Ort wurde von offizieller Seite verlassen. In der Folgezeit dominierten die Franzosen, die auch mehrfach versuchten ein Fort zu errichten, den Ort.

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