Marokko (ab ca. eine Million Jahre)

An der Casablanca-Sequenz wurden die ältesten Funde Marokkos auf etwa eine Million Jahre datiert. Die ältesten menschlichen Überreste stammen aus der Grotte des Littorines sowie den Grottes des carrières Thomas 1 und Thomas 3. Sie wurden auf 400.000 bis 600.000 Jahre datiert.
Neben den Fundstätten bei Casablanca ist Tighenif im Nordwesten Algeriens die bedeutendste Acheuléenstätte des afrikanischen Nordwestens. Der Unterkiefer von Ternifine (heute: Tighénif) wurde östlich von Muaskar entdeckt und zunächst als Atlanthropus mauritanicus,[3] heute eher als Homo erectus mauritanicus oder Homo mauritanicus bezeichnet. Er wurde auf ein Alter von etwa 700.000 Jahren datiert. Damit handelt es sich um die ältesten menschlichen Überreste Nordwestafrikas. Bei Salé, der Nachbarstadt von Rabat, fand man einen Schädel, der auf 450.000 Jahre datiert wurde.
Funde aus der Rhinoceros-Höhle und der Thomas-Höhle, die beide bei Casablanca liegen, wurden auf die Zeit zwischen etwa 735.000 und 435.000 Jahren datiert. Dieser Phase wurden auch die Fundstätten Sidi Al Kadir-Hélaoui zugewiesen, ebenso wie Cap Chatelier, die Littorines- und die Bärenhöhle. In diesem Raum um Casablanca, einer großen Ebene, endet das Acheuléen vor etwa 200.000 Jahren. Cleaver, eine besondere Form rechteckiger Faustkeile, sind bereits in der Phase zwischen 1.000.000 und 600.000 Jahren zahlreich, und die Levalloistechnik kam in Gebrauch.
Hunderte von Artefakten fanden sich im Mündungsbereich des Oued Kert nahe der Mittelmeerküste, westlich von Melilla. Sie scheinen überwiegend einer sehr archaischen Fazies des Acheuléen anzugehören. Ammorene I, etwas südlich an einer Quelle gelegen, ist hingegen an das Ende des Acheuléen zu datieren, wie sehr fein gearbeitete Faustkeile von dünnem Querschnitt belegen. Im Südwesten, in der Tarfaya-Region, fanden sich gleichfalls Hinweise auf diese Technik.
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