Figueira da Foz

 


Das heutige Mündungsgebiet des Mondego, eine Art Marschland, war vermutlich bis in die Eisenzeit eine weit ins Land reichende Meeresbucht, die später verlandete. Am Rande der Bucht und auf Inseln in der Bucht haben schon im frühen Neolithikum Menschen gesiedelt, z. B. beim Muschelhaufen von Forno da Cal. Aus dem Neolithikum und der Kupferzeit stammen einige Megalithanlagen.

Der bekannteste Fundort ist Santa Olaia, ein Hügel am Nordrand des Mondegotals, der schon in neolithischer Zeit besiedelt war, aber berühmt ist durch seine bis in römische Zeit bestehende eisenzeitliche Siedlung. Santa Olaia wurde von dem aus Figueira da Foz stammenden António dos Santos Rocha (1853–1910) ausgegraben, einem der Begründer der modernen portugiesischen Archäologie. Seine Sammlungen bilden den Grundstock des Museu Municipal Santos Rocha. Heute sind 123 archäologische Plätze aus dem Ort und der Umgebung bekannt.

Der Name Figueira wird erstmals in einer Urkunde von 1237 genannt, doch ist die Kirche São Julião bedeutend älter. Sie war ursprünglich vielleicht ein Kloster, das zerstört worden sein soll. Pinho Leal, ein Gelehrter des 19. Jahrhunderts, berichtete von einer Zerstörung durch die Araber im Jahre 717. Somit stammt die älteste Erwähnung von Figueira da Foz von der Zerstörung seiner ersten Kirche durch die Sarazenen. Mit Bulle von 1390 erkannte Papst Bonifatius IX. die wiederaufgebaute Kirche von Figueira da Foz an.

Nach Piratenangriffen wurde 1585 die Festungsanlage Santa Catarina an der Mondego-Mündung errichtet. Beim Erdbeben von 1755 wurde die erst seit 1701 neugebaute Hauptkirche der Stadt völlig zerstört.

Am 12. März 1771 wurde Figueira da Foz zur Vila (Kleinstadt) erhoben.

1807 nahm der französische General Andoche Junot im Zuge der französischen Invasionen auch das Gebiet von Figueira da Foz ein. 1808 landete der englische General Lord Wellington ebendort mit seinem Heer und befreite die Stadt.

Im März 1882 wurde Figueira da Foz zur Stadt (Cidade) erhoben, und 1884 wurde hier mit dem Casino Figueira das erste Casino des Landes eröffnet.

1902 fand mit der Rallye Figueira da Foz – Lissabon das erste bedeutende Autorennen des Landes statt.

Mit Schüben Ende des 19. Jahrhunderts, ab den 1920er Jahren, und seit den 1950er Jahren entwickelte sich Figueira verstärkt zu einem bekannten, als mondän geltenden Seebad in Portugal. So war der Ort schon früh Gegenstand einer Reihe von Filmdokumentationen, und eine Vielzahl von Hotels und Gastronomiebetrieben entstanden im Ort. Der Fremdenverkehr wurde fortan ein bedeutendes Standbein der lokalen Wirtschaft.


 

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