Radfahren wird von den Spaniern zuerst als sportliche Betätigung aufgefasst; als Verkehrsmittel wird das Fahrrad erst in jüngerer Zeit zunehmend häufiger genutzt, wenn auch die spanische Fahrrad-Kultur der mitteleuropäischer Städte noch nachsteht. Radwege waren lange Zeit nur in touristisch attraktiven Regionen bekannt. In den letzten Jahren hat sich allerdings in den meisten größeren Städten Spaniens, neben einem parallel wachsenden Netz an Fahrradwegen, auch das Angebot und die Nutzung von städtischen Fahrradverleihsystemen, vergleichbar mit denen anderer Städte außerhalb Spaniens, verbreitet. So verfügen etwa Barcelona seit März 2007, Madrid (seit 2014), Girona, Alicante, Saragossa, Sevilla, Valencia, Burgos, Pamplona, Albacete, Salamanca über ein Radverleihsystem. Weitere Städte sollen folgen.
Die Nutzung des Fahrrads nicht nur als Sportgerät, sondern vor allem im Alltag ist dabei jedoch auch abhängig von den Höhenunterschieden und dem Klima innerhalb der Stadt. Auch der Individualfahrradverkehr (neben den Fahrradverleihsystemen) nimmt zu. Gerade in den großen Städten mit dichtem Kfz-Verkehr und überfüllten öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Fahrrad eine schnelle und kostengünstige Alternative, zumal die Infrastruktur stellenweise sehr gut ausgebaut ist. Etwa in Barcelona, das über eine sehr ebene Stadtgeografie verfügt, wurden bis 2013 mehr als 182 km Fahrradwege gebaut.
Die Radwege sind mit Ampeln und, gerade auf dicht befahrenen Hauptstraßen, neben Trennlinien auch physisch mittels verankerter Trennsteine aus Gummi bzw. Kunststoff vom übrigen Verkehr getrennt.
Die bestehenden Netze werden in der Regel gut angenommen und erweitert. Im Großraum Madrid haben Autobahnen teilweise eine eigene Fahrradspur. Es fällt auf, dass in Spanien das Nebeneinanderfahren von zwei Radfahrern erlaubt ist.
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