Bereits im Jahr 1717 erging an den Gouverneur von Buenos Aires, Bruno Mauricio de Zabala, eine königliche Anordnung zur Anlage und Befestigung der Siedlung Montevideo y Maldonado. Da sich in Buenos Aires Widerstand gegen eine neue Stadt am Río de la Plata regte, die sich zur Konkurrenz entwickeln konnte, kam Zabala der Anordnung nicht nach. Weitere Aufforderungen des spanischen Königs ergingen in den Jahren 1718 und 1723 und wurden schließlich befolgt.
Von 1724 an vollzog sich die Stadtgründung an Stelle der heutigen Ciudad Vieja auf einer Halbinsel, die die Bucht von Montevideo vom offenen Meer trennt. Die offizielle Bezeichnung der neuen Stadt lautete zunächst San Felipe y Santiago de Montevideo.[5] Die Gründung diente primär der militärischen Abwehr der immer wieder von Brasilien einfallenden Portugiesen. Auch die Sicherung der Schifffahrt im südlichen Atlantik und der Río-de-la-Plata-Mündung war ein wichtiger Beweggrund ebenso wie wirtschaftliche Interessen der 1714 endgültig auf den spanischen Thron gelangten Bourbonen.
Das offizielle Gründungsdatum der Stadt ist der 24. Dezember 1726. An der Stelle der heutigen Plaza Zabala wurde ein Fort errichtet. Unter Beachtung der Leyes de Indias wurden nach einem Entwurf Petrarcas sechs Planquadrate mit einer Breite von je 100 Ellen (varas, entspricht 83,5 m) an der zur Bucht gewandten Seite der Halbinsel angelegt. Sie bedeckten ein Gebiet, das sich heute im Bereich der im Norden der Ciudad Vieja gelegenen Straßen Bartolomé Mitré, Solís bzw. Cerrito und Piedras befindet. Im Jahr 1726 erfolgte durch Pedro Millán unter Beibehaltung dieser Maßeinheit die Einteilung weiterer 26 manzanas. Die Anlage der Stadt anhand des feststehenden städtebaulichen Entwurfs fand 1741 ihren Abschluss.
Hinsichtlich der Bausubstanz ist festzuhalten, dass außer den Festungsanlagen und Sakralbauten bis auf wenige Ausnahmen keine festen Bauwerke aus Stein oder Holz entstanden, da von der in Abhängigkeit von Buenos Aires stehenden Militärverwaltung der Einsatz dauerhafter Materialien untersagt wurde. Dementsprechend bestanden die Bauten überwiegend aus luftgetrockneten Ziegeln und Häuten.
Im Jahr 1739 beschloss die spanische Krone angesichts sich abzeichnender Konflikte mit Portugiesen und Engländern, die Stadt mit einem Befestigungswall einzufrieden und zum Land hin mit einer Zitadelle abzusichern. Dies behinderte die weitere Stadtentwicklung. Entgegen dem ursprünglichen Plan Petarcas und dem Interesse der Stadtverwaltung wurde der Standort der Zitadelle innerhalb der bereits erschlossenen und besiedelten manzanas gewählt. Nach dem Bau der Zitadelle (circa 1750 beendet) und des Walls im Osten lag die Wasserversorgung außerhalb der Stadt. Auch stand die Begrenzung des Stadtgebietes im Gegensatz zur Bevölkerungsentwicklung.
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts folgte die Fertigstellung sowohl des Forts im Nordwesten der Halbinsel als auch der zum offenen Meer hin gerichteten Brüstung, des Cubo del Sur und, von 1798 bis 1804, den 34 entlang des Hafens angebrachten als Munitionslager genutzten Kasematten, die bóvedas. Die Errichtung der Befestigungsanlagen hatte neben der Ansiedlung der indianischen Bevölkerung außerhalb der Stadtmauern zur Folge, dass sich fortan bevorzugte Wohngebiete herausbildeten. Im eher windgeschützten Norden der Halbinsel im Bereich der Calle 25 de Mayo wohnten die sozial besser gestellten Einwohner, etwa Großgrundbesitzer des näheren Umlandes der Stadt. Auch Handelsniederlassungen waren hier zu finden. Feste Baustoffe setzten sich nun durch, was auch der zunehmenden wirtschaftlichen Unabhängigkeit durch die seitens Spaniens eingerichtete Gobernación de Montevideo geschuldet war. Der dünner besiedelte Süden war dagegen weiterhin von einfachste Bausubstanz geprägt. Ferner setzte nun wegen des Flächenmangels innerhalb der Befestigungsanlagen eine dichtere Parzellierung der manzanas ein. Auch die Bauweise änderte sich insofern, als die Bebauung direkt an der Straße begann und die meist im Inneren der manzanas gelegenen Gärten weitere bauliche Erweiterungen ermöglichten.
In der zweiten Hälfte des Jahrhunderts trat die ursprüngliche militärische Bedeutung Montevideos hinter Handels- und Wirtschaftsaktivitäten, verbunden mit der Expansion des Hafens, in den Hintergrund. So wird etwa für das Jahr 1771 berichtet, dass ein 25 Schiffe umfassender Konvoi 432.000 Rinderhäute ausführte. Ab 1777 beschleunigte sich dann der wirtschaftliche Aufstieg Montevideos, nachdem zuvor die Eroberung Colonia del Sacramentos durch den rio-platensischen Vizekönig zum Wegfall der portugiesischen Konkurrenz in der Region geführt hatte. Es wurde mit der Aduana Vieja in der calle Zabala eine ab 1778 in Betrieb befindliche Zolleinrichtung geschaffen. Zudem wurde seitens des spanischen Königshauses im Zuge weiterer Wirtschaftsliberalisierungen durch das Reglamento de Libre Comercio und der anschließenden Ernennung Montevideos zum Puerto Mayor de las Indias der Handel belebt.
Der Hafen Montevideos, der 1781 eine bald zu kleine Kaimauer erhielt, spielte nun für die Entwicklung der Stadt eine immer größere Rolle, und dies umso mehr, als Montevideo im Jahre 1791 innerhalb der südamerikanischen Kolonien das Sklavenhandel-Importmonopol zugesprochen wurde.
Die Hauptkirche an der Plaza de la Constitución wurde von 1790 bis 1804 aus Backstein errichtet.
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