Sächsische Elbe




Der Blick über den Wegesrand - abseits der Strecke

Historisch entspricht das Elbland dem Kerngebiet der mittelalterlichen Mark Meißen bzw. ab 1547 dem Meißnischen Kreis des Kurfürstentums Sachsen.

„Meißen“ bezeichnete damals nicht nur die Stadt, sondern auch das umgebende Land. Da dieses Gebiet das politische und kulturelle Zentrum Sachsens, das „eigentliche Sachsen“, bildete, hat sich – anders als etwa in der Oberlausitz, im Erzgebirge oder Vogtland – kein Bedürfnis nach Abgrenzung und damit keine eigenständige regionale Identität als „Meißner“ oder „Elbländer“ entwickelt. Die Bewohner identifizieren sich schlicht als Sachsen und als Einwohner ihres jeweiligen Dorfes oder ihrer Stadt. Die Bezeichnung „Sächsisches Elbland“ lässt sich bereits 1907 bei Alfred Hettner belegen, war jedoch in der Allgemeinsprache kaum verbreitet[ und ist erst seit den 1990er-Jahren stärker in den Sprachgebrauch eingegangen.

Das sächsische Elbland wird im Süden von der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik (dem früheren Böhmen) begrenzt. Im Osten grenzen die Flüsse Pulsnitz und Schwarze Elster es von der Oberlausitz ab, die sich in historisch-kultureller Hinsicht deutlich vom übrigen Sachsen unterscheidet. Im Norden grenzt Brandenburg an, wobei man die Gegend um Mühlberg/ElbeElsterwerda und Ortrand noch zum sächsischen Elbland zählen kann (dieses Gebiet gehörte bis 1815 zum Meißnischen Kreis Sachsens und kam erst durch den Wiener Kongress zu Preußen bzw. Brandenburg). Am schwersten fällt die Abgrenzung nach Westen, weil es dort weder in landschaftlich-geographischer noch in historisch-politischer Hinsicht eine klare Trennung gibt. Sowohl die Geschichte (Zugehörigkeit zum Meißnischen Kreis) als auch der Meißenische Dialekt sprechen aber dafür, die Gegend um Oschatz noch zum Elbland zu zählen.

In politisch-administrativer Hinsicht umfasst das sächsische Elbland seit der Kreisreform 2008 im Wesentlichen die Landkreise MeißenSächsische Schweiz-Osterzgebirge und die Landeshauptstadt Dresden sowie kleinere Teile der Landkreise BautzenMittelsachsen und Nordsachsen. Im Zuge der Kreisreform war im Gespräch, den heutigen Landkreis Meißen „Elbland“ zu nennen, was sich jedoch nicht durchsetze.

 


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