Montevideo - Amerikafahrt beginnt

 

Das Klima ist im Norden subtropisch, im Süden gemäßigt. In den Küstenregionen ähneln die Temperaturen den klimatischen Verhältnissen der Küstenregionen von SüdfrankreichNorditalien und Nordspanien, mit klar definierten thermischen Jahreszeiten. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt dort bei 16,5 °C. Der wärmste Monat ist der Januar mit etwa 22 °C, während der Juni der kühlste Monat ist, mit durchschnittlich 10 °C.

Im Landesinneren liegt die Jahresmitteltemperatur etwas höher, hauptsächlich wegen der höheren Sommertemperaturen. Die absoluten Temperaturextreme in Montevideo liegen bei 43 °C und −5 °C, Frost kann dort – wenn auch selten – von Mai bis Oktober auftreten.

Im ganzen Land fällt Niederschlag das ganze Jahr über (Ostseitenklima), durchschnittlich 1.000 mm/Jahr, und bis zu 1.400 mm/Jahr in den feuchtesten Gebieten im Norden. Nur die Region um Punta del Este ist mit knapp unter 1.000 mm/Jahr etwas niederschlagsärmer. Das Winterhalbjahr ist bei insgesamt großer jahreszeitlicher Ausgeglichenheit generell etwas trockener als das Sommerhalbjahr, der feuchteste Monat ist der März. An etwa 100 Tagen im Jahr fällt in Montevideo messbarer Niederschlag. Die mittlere Jahressumme der Sonnenscheindauer liegt in Montevideo bei 2.800 Stunden. Die relative Luftfeuchtigkeit schwankt zwischen 70 und 75 Prozent landesweit, mit Spitzen von 80 Prozent im Juli und 65 Prozent im Januar. Es kommt recht häufig vor, dass die Luftfeuchtigkeit von 90 Prozent zum Sonnenaufgang auf 45 Prozent am Nachmittag fällt. Im Winter wird das Land oft von sehr starken, kalten Südwestwinden heimgesucht, die als Pamperos bekannt sind und die Küstenregionen des Landes verwüsten. Kaltlufteinbrüche gehen meist mit Südostwinden, den sogenannten Sudestadas einher, die in der La-Plata-Region verbreitet Überschwemmungen verursachen können. Insgesamt überwiegen östliche bis nordöstliche Winde.

Obwohl die Niederschläge sich relativ gleichmäßig über das Jahr verteilen, sind immer wieder extreme Unregelmäßigkeiten zu beobachten. Es gab lange Trockenperioden wie 1891–1894, 1916–1917, 1942–1943, 1964–1965 und 1988–1989, andererseits waren die Jahre 1914, 1959, 1983 oder 1992 extrem regenreich. Da es keine Berge als natürliche Barrieren gibt, ist das Land sehr anfällig für rasche Wetteränderungen, speziell dann, wenn auf eine längere Trockenperiode heftige Regenfälle folgen.

In Uruguay ist die Klimakrise inzwischen im Alltag der Menschen spürbar: So wurde im Mai 2023 infolge der globalen Erwärmung das Trinkwasser im Großraum Montevideo aufgrund einer anhaltenden Dürreperiode knapp, die in ihrem Ausmaß alle bisherigen Dürren in der Geschichte des Landes übertraf; der wichtige Stausee Paso Severino war hierbei zu weniger als einem Zehntel gefüllt.

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