Die Sellagruppe oder einfach Sella (ladinisch l Sela, italienisch il Sella) ist ein plateauförmiger Bergstock in den Dolomiten in Italien. Sie befindet sich zu Teilen in Südtirol, im Trentino und in Venetien. Höchster Gipfel der Gruppe ist der Piz Boè mit 3152 m s.l.m.
Rund um die Sellagruppe sind die Täler des ladinischen Sprachgebiets gruppiert, was den Gebirgsstock zum geographischen Zentrum Ladiniens macht.
Neben Sella und Sellagruppe existieren im Deutschen mit Sellastock, Sellamassiv und Sellaberg weitere Bezeichnungen für die Gebirgsgruppe. Im Atlas Tyrolensis (von 1760 bis etwa 1770 erstellt) von Peter Anich und Blasius Hueber wird für das Gebiet die Bezeichnung Sallei verwendet.
Der Name Sella für den Bergstock ist vom Sellajoch aufgewandert und entstammt dem ladinischen Wort sela mit der Bedeutung „Sattel“.
Daneben besteht noch ein weiterer ladinischer Name für einen Teil der Gebirgsgruppe, in der Grödner Varietät Mëisules, in der Gadertaler Varietät Mësores. Dieser wird speziell für den nördlichen Teil des Massivs verwendet. Abgeleitet ist dieser Name vom lateinischen mensa bzw. alpenromanischen *mesula, womit ein „Tisch“ bzw. in der übertragenen Bedeutung eine „Felsterrasse“ gemeint ist. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die waagrechten, geologischen Raibler Schichten, die das Massiv stellenweise in zwei Stockwerke teilen.
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