Die Burg Elbogen an markanter Stelle ist sehr alt. Wahrscheinlich schon Ende des 12. Jahrhunderts erbaut, wurde sie 1234 als königlich böhmische Grenzburg erwähnt. Wahrscheinlich seit 1227 war sie Verwaltungszentrum des Zettlitzer Ländchens.
1227 wurde der Ort Elbogen als „civitas“ erwähnt. Im Mittelalter bestand eine Meistersingschule nach Nürnberger Vorbild. 1247 verlieh König Wenzel I. dem Ritterorden der Kreuzherren mit dem Roten Stern das Patronat über die Kirche von Elbogen. König Wenzel IV. bestätigte Elbogen die Stadtrechte.1405 fiel Elbogen an Albrecht von Kolowrat, fünf Jahre später an Jan Malerik. Kaiser Sigismund, der letzte Luxemburger, bestätigte zunächst als Burggrafen Friedrich von Hohenzollern, Burggraf von Nürnberg, den Erzkämmerer des Heiligen Römischen Reiches und später ersten Kurfürst von Brandenburg, ehe die Burg an Buda von Ilburg verpfändet wurde, der sie erfolgreich gegen die Angriffe der Hussiten verteidigte.
Nach Konflikten der Bürgerschaft mit Buda von Ilburg verpfändete Kaiser Sigismund Elbogen 1437 für ein Darlehen von 11.900 rheinischen Gulden seinem Kanzler Kaspar Schlick.[6] Die Schlick vermochten die Pfandherrschaft nur mit Hilfe sächsischer Truppen gegen die aufgebrachten Bürger von Elbogen zu verteidigen. Nach dem Tode seines älteren Bruders übernahm Mathäus Schlick 1449 die Würde eines Burggrafen von Elbogen. 1521 wurde die Reformation eingeführt und durch die Grafen Schlick gefördert.
Während des Schmalkaldischen Kriegs überfiel der sächsische Oberst Thumshirn im Jahr 1547 Böhmen und eroberte dabei vorübergehend die Stadt Elbogen. Im gleichen Jahr wurde die Stadt den Schlick abgenommen für ihre Beteiligung am Kampf gegen die Habsburger und fiel an die böhmische Hofkammer. Elbogen war seit dem 15. Jahrhundert bis 1848 Sitz des westlichsten böhmischen Kreises (Elbogener Kreis), der von 1714 bis 1751 zeitweilig dem (Saazer Kreis) zugeschlagen wurde. Die seit 1823 hergestellten Pumpernickel wurden an das Kaiserhaus in Wien geliefert. 1836 wurde in Elbogen eine Kettenbrücke, eine der ersten in Böhmen, errichtet. Sie überspannte die Eger in 22 m Höhe. In den 1930er Jahren wurde sie durch eine Betonbogenbrücke ersetzt.
Nach den Revolutionsjahren 1848/49 wurden die Patrimonialherrschaften im Kaisertum Österreich aufgehoben. Aus der ehemaligen Stadtherrschaft Elbogen mit 27 Dörfern entstand so der Gerichtsbezirk Elbogen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Elbogen 1919 der neu geschaffenen Tschechoslowakei zugeschlagen. Von den 3998 Einwohnern im Jahr 1930 waren 238 Tschechen. Aufgrund des Münchner Abkommens kam der Ort 1938 zum Deutschen Reich und gehörte bis 1945 zum Landkreis Elbogen, Regierungsbezirk Eger, im Reichsgau Sudetenland.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die deutschsprachige Bevölkerung zu einem Großteil vertrieben. Ihr Vermögen wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert, das Vermögen der evangelischen Kirche durch das Beneš-Dekret 131 liquidiert; die katholischen Kirchen in der Tschechoslowakei wurden enteignet.
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