Lieberia Böden



Die immerfeuchten, warmen Bedingungen führen zu einer intensiven Verwitterung des Ausgangsmaterials mit Auswaschung der wasserlöslichen Nährstoffe, so dass die unter dem Aspekt des Nutzpflanzenanbaus nährstoffarmen Bodentypen vorherrschen:

In weiten Teilen des Landes sind Ferralsole dominant. Bei diesem Bodentyp liegt der Verwitterungshorizont extrem tief.

Die gelösten Mineralien werden wegen der geringen Austauschkapazität des Bodens schnell ausgewaschen, so dass er nahezu keine Nährstoffe mehr enthält und diese nach einer Düngung auch nicht speichern kann. Die Nährstoffe sind in Vegetation und Streu enthalten. Nach einer Rodung wird der Boden innerhalb weniger Ernteperioden ausgelaugt. Ferralsole werden traditionell nur über Wanderfeldbau genutzt. Nutzungen durch Dauerkulturen wie Plantagen sind aber doch agrartechnisch möglich.

Vom Küstenstreifen bis auf etwa 150 m über NN dominieren orange-gelbe (xanthic) Ferralsole. Im gebirgigen Landesinneren liegen humose (humic) und verhärtete (plinthic) Ferralsole vor und an der Grenze zu Guinea typische (haplic) Ferralsole.

Im Endstadium der Verwitterung werden die Silikate ausgewaschen (Desilifizierung), so dass nur die Eisen- und Aluminiumoxide zurückbleiben (Ferrallitisierung). Diese können sich mit Tonpartikeln verkitten und verhärten dann nach einmaligem Trockenfallen irreversibel (Plinthitbildung). Danach ist das Bodenmaterial allenfalls noch als Baumaterial einsetzbar. Die Neigung zur Verhärtung ist fast landesweit zu beobachten. Besonders stark betroffene Böden (Plinthosole) sind vereinzelt mit Ferralsolen vergesellschaftet.

An der Grenze zur Elfenbeinküste und landesweit vergesellschaftet kommt auch den Acrisolen Bedeutung zu. Dies sind nährstoffarme, saure Böden mit einer Tonverlagerung. Sie neigen zur Verschlämmung und Verkrustung, weshalb gerodete Flächen schwer zu bearbeiten und sehr erosionsanfällig sind. Auf ihnen müssen säuretolerante Kulturen wie Ölpalmen angebaut werden, die den Boden möglichst immer bedecken.

Neben diesen großflächig dominanten Böden kommen noch weitere mit nennenswerter Verbreitung vor:

  • Cambisole liegen als relativ fruchtbare, junge Böden, in den Flusstälern.
  • Fluvisole bilden sich aus Flusssedimenten und befinden sich direkt an großen Flüssen.
  • Gleysole liegen in den Feuchtgebieten und sind stark grundwasserbeeinflusst
  • Leptosole sind sehr flachgründige Böden in den Gebirgslagen.
  • Nitisole sind junge, fruchtbare Böden, die kleinräumig im Bergland vorkommen
  • Regosole sind die jungen, kaum ausgeprägten Böden auf den Dünen des Küstenstreifens.

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