Der Mortirolopass (ital. Passo del Mortirolo; früher Foppapass, ital. Passo della Foppa) ist ein italienischer Alpenpass in der Lombardei. Er verbindet die Ortschaften Monno im Südosten und Mazzo di Valtellina im Westen. Die Scheitelhöhe beträgt 1852 m.Ursprünglich lag der Mortirolopass einige hundert Meter weiter nördlich auf einer Höhe von 1892 m; der heutige Pass wurde als Passo della Foppa bezeichnet. Der nördlichere Weg verlor jedoch ebenso wie der Name des südlichen Weges an Bedeutung, und heute bezeichnet man den Scheitelpunkt der Passstraße als Passo del Mortirolo.
Im späten Mittelalter begann die Blütezeit von Apricapass und Mortirolopass. Letzterer, damals noch als „Mortaroul“ bezeichnet, lag zwar höher als der Apricapass, konnte aber die Wegstrecke im Nord-Süd-Verkehr erheblich verkürzen. Besonders in Krisenzeiten, wenn man den leicht verletzlichen Apricapass umgehen wollte, wurde der Mortirolopass oft bevorzugt. Aus dem Jahre 1526 existiert ein Reisebericht einer venezianischen Gesandtschaft, die im Dezember den Mortirolopass überschritt. Dabei wurden sie von sechs einheimischen Männern begleitet, die das Eis aufbrachen und den hohen Schnee wegräumten, damit man mit den Reittieren gefahrlos vorwärtskam.
Noch heute können in Monno, dem eigentlichen Ausgangspunkt der Passreise, die gepflasterten Straßen aus dieser Zeit bestaunt werden. Von Monno zog der Weg gleichmäßig zur Passhöhe an; dieser Weg ist heute noch bis fast oben hinauf mit großen Waldbeständen gesäumt und kann als gut unterhaltene ‚Mulattiera‘ begangen werden. Da man annimmt, dass die Passhöhe selbst noch im 16. Jahrhundert bewaldet war, ermöglichte dies dem damaligen Reisenden eine große Sicherheit bei einer Überquerung, sodass der Mortirolo auch im Winter begangen werden konnte. Im 16. Jahrhundert ging die kurze Blüte des Mortirolos durch den Ausbau des Gaviapasses dem Ende entgegen. Daran konnte auch nicht viel ändern, dass die Anlieger versuchten, den Weg auszubessern.
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