Marokko Trip


Gemäß der Verfassung von 1992, zuletzt geändert 1996 und 2011, ist Marokko eine nominelle konstitutionelle Monarchie, deren derzeitiges Staatsoberhaupt seit dem 23. Juli 1999 König Mohammed VI. ist, der der Dynastie der Alawiden angehört. Er ist Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Der König ernennt nicht nur den Ministerpräsidenten, der in der Regel von der stärksten politischen Partei des Parlamentes vorgeschlagen wird, sondern auch einzelne Minister und muss dem gesamten Kabinett zustimmen. Außerdem hat er das Recht, das Parlament jederzeit aufzulösen und den Ausnahmezustand zu verhängen. Im Vergleich zu europäischen Monarchen hat der marokkanische König weitergehende Kompetenzen unter einer eingeschränkten Gewaltenteilung. In der Realität beherrscht der König das Land teilweise autoritär.

Marokko verfügte nach der Verfassungsreform von 1996 über ein Zweikammersystem aus Nationalversammlung und der Ratskammer. Die Nationalversammlung bestand nun aus 325 Mitgliedern, die alle fünf Jahre direkt gewählt werden; 30 Sitze waren für Frauen reserviert. Wahlberechtigt waren alle Marokkaner ab dem Alter von 20 Jahren. Die Nationalversammlung konnte mit Zweidrittelmehrheit dem Ministerpräsidenten das Misstrauen aussprechen. Der Senat bestand aus 270 Mitgliedern, die alle neun Jahre in indirekter Wahl bestimmt wurde. Die vom Parlament verabschiedeten Gesetze bedurften der Zustimmung des Monarchen. Um die Reformen zügig umzusetzen, wurde die Parlamentswahl um etwa zehn Monate auf den 25. November 2011 vorverlegt. Nach der neuen Verfassung werden insgesamt 395 Parlamentssitze vergeben, davon 305 über Parteilisten in 92 Wahlbezirken. Die weiteren 90 Sitze werden über eine so genannte nationale Liste gewählt; 60 Sitze sind für Frauen und 30 Sitze für junge Abgeordnete unter 40 Jahren reserviert.

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