Afrika´s Königin in Guinea


Die Wirtschaft Guineas ist noch heute durch die Misswirtschaft von Touré, die bis in die 1980er andauerte, geschädigt. Sie führte zum völligen Erliegen der Infrastruktur, außerdem waren die meisten Betriebe in Staatsbesitz.

1984 wurde damit begonnen, ein marktorientiertes Wechselkurssystem zu errichten und sämtliche Staatsbetriebe entweder zu privatisieren oder aufzulösen. Seit 2010 wird verstärkt in die Infrastruktur investiert. Als Währung löste der Franc Guinéen den von 1971 bis 1986 gültigen Syli ab. Der Ausbruch der Ebolafieber-Epidemie 2014 schadete jedoch der Wirtschaft des Landes erheblich. Dennoch wuchs die Wirtschaft 2015 um 0,4 %. Guinea nimmt allerdings auf dem Global Innovation Index, der 2016 die Innovationsfähigkeit von insgesamt 128 Staaten bewertet hat, den vorletzten Platz ein. Im Index für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2017 Platz 169 von 180 Ländern.[71]

Die wichtigsten Handelspartner Guineas sind die Volksrepublik China, die Europäische Union, die USA und Russland.[72] Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) für 2017 wird auf 9,7 Milliarden US-Dollar geschätzt. In Kaufkraftparität beträgt das BIP 26,5 Milliarden US-Dollar oder 2040 US-Dollar je Einwohner. Das reale Wachstum betrug 9,7 %. Im gleichen Zeitraum betrug die Inflation rund 9 %.

Die Arbeitslosenquote wird 2017 mit nur 2,8 % angegeben, allerdings sind nahezu alle Beschäftigungsverhältnisse informeller Natur und Unterbeschäftigung ist weit verbreitet. 2006 arbeiteten 76 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 5,6 Millionen geschätzt, davon 49,1 % Frauen, was einem der höchsten Anteile in der islamischen Welt entspricht.

Im Global Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Guinea Platz 119 von 137 Ländern (Stand 2017–2018). Im Ease of Doing Business Index 2018 der Weltbank belegt das Land Platz 153 von 190 Ländern.

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