Strandklänge


Strände liegen meistens an Meeresküsten oder sie bilden das Ufer eines Flusses. Sie sind daher dem Einfluss von Wasserströmungen unterworfen. So kann Sand oder Gestein an Strände angespült oder vom Land abgetragen werden. Strände, an denen Sand angespült wird, besitzen meistens breite Sandbänke. Im Abbaubereich der Meeresströmung zeichnen sich Strände durch einen leichten Steigungsabfall zum Meer aus.

An der deutschen Nordseeküste liegt der Sandstrand der nordfriesischen Insel Amrum im Anspülbereich. Dieser Kniepsand genannte Sandstreifen, geomorphologisch eine dem Geestkern der Insel westlich angeschlossene Sandbank, ist mit einer Breite von nahezu zwei Kilometern einer der breitesten Sandstrände Europas. Der Strand der Nachbarinsel Sylt wird abgebaut und weist jährlich einen beachtlichen Landverlust auf. Diesem Prozess begegnet man durch Sandvorspülungen, indem Sand vom Meeresboden mit Baggerschiffen abgesaugt und an den Strand über Rohrleitungen zurückgespült wird.

Auch viele Sandstrände am Mittelmeer leiden an Flächenschwund. Bedingt ist die Reduzierung zum einen dadurch, dass der Mensch – in der Absicht, mehr Strandfläche zu schaffen – die pflanzenbewachsenen Dünenlandschaften zu vegetationslosem Flachstrand planiert und infolgedessen Erosion eingesetzt hat. Die zweite Ursache für den Strandschwund ist die Erderwärmung, die den Meeresspiegel ansteigen lässt, was wiederum allmählich den Sandbestand abträgt. Eine dritte bis dato kaum beachtete Ursache ist der voranschreitende Abbau von Sand aus Flüssen und Meeren. Während der Sand aus den Flüssen lange Zeit eine natürliche Versorgung garantieren konnte, ist heute ein Mangel entstanden. Der Grund dafür sind einmal die Staudämme, die den Sand zurückhalten, zum anderen aber auch das Abgraben von Sand direkt aus den Flüssen (davon ist man weitestgehend abgekommen aufgrund der Steigerung der Überschwemmungen, die dies nach sich trug). Viel gravierendere Folgen hat aber der Abbau von Sand, insbesondere direkt in Küstennähe, aus dem Meer. Denn ist der Sand an einer Stelle erst einmal abgetragen, beginnt neuer nachzurutschen. Und so kommt es, dass ganze Strände, mittlerweile sogar ganze Inseln verschwinden. Ein Beispiel ist der „Schickeria-Strand“ Macchiatonda beim toskanischen Capalbio, der 1975 noch etwa 50 Meter breit war und 2005 (aufgrund der angeführten Faktoren) nur noch 10 Meter breit ist.

Touristisch genutzte Strände werden zum Teil mit frischem Sand aufgeschüttet, wie zum Beispiel auf Mallorca oder Gran Canaria. Der Sand dazu wird unter anderem aus der Westsahara beschafft.[1][2] Auf Madeira entstanden in Calheta und Machico künstliche Strände mit Sand aus Marokko.[3] Auf Sylt wird bereits seit den 1970er-Jahren Sand zugeschifft.[4]

Ebenfalls eine große Auswirkung auf die Erosion, die auf die Strände wirkt, hat die Bebauung in unmittelbarer Strandnähe. So wird beispielsweise die „Bewegungsfreiheit“ eingeschränkt und der Sand kann seinem natürlichen Wanderablauf nicht ungehindert nachgehen, wodurch dem Meer eine erhöhte Angriffsfläche geboten wird und der Strand zu schwinden beginnt.

„Weißer“ Strandsand enthält einen hohen Anteil der mineralischen Ausscheidungen von Papageifischen.[5]

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