Generationen Garten


Der deutsche Begriff Garten leitet sich etymologisch von Gerte (indogermanisch gher und später ghortos, womit lateinisch hortus verwandt ist) ab. Gemeint sind Weiden-, Haselnussruten oder andere Gerten, die früher – ineinander verflochten – den ursprünglich in der Nähe des Hauses gelegenen Garten umfriedeten. Das Wort gerd, gard bezeichnet über gotisch garde Gehege“, garda "Pferch" ursprünglich „das (mit Gerten) umzäunte Gelände“, während die von einem lebenden Zaun umstandenen Fläche im Wortfeld Hag, Hecke zu finden ist. Das niederländische Wort tuin für Garten (vgl. Deutsch Zaun, Altnordisch tún) geht auf eine ähnliche Entwicklung zurück.

Mittelalterliche Darstellungen zeigen auch ummauerte Gärten. In diesem Begriffsfeld steckt eine indogermanische Wurzel cart(o) „Schutz“, das in lateinisch hortus „Nutzgarten“, französisch jardin „Garten“ (deutsch aber Hort), althochdeutsch gardgartaltnordisch garðr („Hof“, „Herrschaftsgebiet“, vergl. AsgardMidgard) in englisch yard („Hof“), skandinavisch gaard („Hof“, „Gehöft“) und slawisch grad („Burg“, „Befestigung“, „Umfriedung“), indirekt auch der Garde („Wache“, „Schutztruppe“) wie auch in Eigennamen auf -gard/t (LuitgardIrmgardEringard) erhalten ist.[4]

Der dem Wort in der heutigen Form zugrundeliegende Begriff ist „umfriedetes Land zum Zweck des Anbaus von Pflanzen“. Der Garten stand unter besonderem rechtlichem Schutz (Gartenfrieden). Ortsnamen auf -gard/t(en), -gad(en) leiten sich aus diesem Kontext ab, vermischen sich aber mit dem althochdeutschen Wort gadam „Gadem“, „Raum“, „Gemach“, „Scheune“ (Berchtesgaden).

Die Konzeption eines Gartens ist jedoch in jeder Kultur unterschiedlich, westliche Garten-Definitionen und Konzepte sollten nicht ungeprüft übertragen werden.[5] Siehe auch Garten Eden und Paradies.

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