Reschensee


Im Reschensee wird das Wasser der Etsch, des Rojenbachs, des Karlinbachs und einiger kleinerer Zuflüsse gestaut. Der künstliche See hat mit sechs Kilometer Länge und an der breitesten Stelle etwa einem Kilometer Breite ein Stauvolumen von 120 Mio. m³, das fast vollständig als Speichervolumen genutzt wird und damit einen sogenannten Jahresspeicher bildet. Das Wasser aus dem Speichersee wird über einen zwölf Kilometer langen Druckstollen von drei Metern Durchmesser auf der linken Talseite bis oberhalb des Kavernenkraftwerks bei Schluderns geleitet, wo es mit einer Fallhöhe von 586 Metern über je zwei Peltonturbinen zwei 52,5-MVA-Generatoren antreibt. Die mittlere Jahreserzeugung elektrischer Energie beträgt ca. 250 Gigawattstunden.
In der unmittelbaren Umgebung des Sees liegen neben dem Hauptort der Gemeinde, Graun, die Dörfer Reschen und St. Valentin auf der Haide, sowie die Weiler Kaschon und Spin.
Am Reschenpass gab es bis zur Seestauung 1950 drei Seen: den Reschensee, den Mittersee (auch Grauner See genannt) und den heute noch selbstständigen Haidersee. Bei der Seestauung, die den alten Reschensee und den Mittersee vereinte, versanken das gesamte Dorf Graun und ein Großteil des Dorfes Reschen in den Fluten des Stausees, insgesamt 163 Häuser, und 523 Hektar an fruchtbarem Kulturboden wurden überflutet. Heute zeugt nur noch der aus dem Reschensee ragende Kirchturm vom überfluteten Alt-Graun.

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