Bilbao Spaziergang


Bilbao (baskisch auch Bilbo[2]) ist die Hauptstadt der Provinz Bizkaia (spanisch Vizcaya) und größte Stadt der Autonomen Gemeinschaft Baskenland in Spanien. Zugleich gehört Bilbao zu den Universitätsstädten in Spanien.

Weiter ist sie die wichtigste Industrie- und Hafenstadt des Baskenlands und hat zuzüglich des Umlands fast 900.000 Einwohner. Mit 344.127 Einwohnern im Stadtgebiet ist Bilbao eine der zehn größten Städte Spaniens.

Diego López V de Haro gründete die Stadt an der Mündung des Nervión auf dem Gebiet der Vorgängerkirche von Begoña am 15. Juni 1300. Rechtliche Grundlage war der am 15. Juni 1300 in Valladolid geschriebene und am 4. Januar 1301 durch Ferdinand IV. von Kastilien und León in Burgos bestätigte Gründungsbrief (carta puebla). In der Einleitung dieses Gründungsbriefes heißt es:

„En el nombre de Dios é de la vgen vienaventurada Sancta María. Sepan por esta carta quantos la vieren é oieren como yo Diego Lope de Haro, sennor de Vizcaia, en uno con mi fijo Don Lope Diaz é con placer de todos los vizcaynos, fago en Bilvao de parte de Vegonna nuevamente población é villa qual dizen el puerto de Bilvao …“

„Im Namen Gottes und der seligen heiligen Jungfrau Maria. Wisst, dass durch diesen Brief, wenn ihr ihn sehen oder davon hören mögt, wie ich, Diego Lope de Haro, Graf von Vizcaya, einig mit meinem Sohne Don Lope Diaz und zur Freude aller Vizcaynos, mache in Bilvao auf dem Teil der Vegonna (Begoña) von neuem Ortschaft und Gemeinde, die man Hafen von Bilvao nennen soll …“

Casco viejo (Altstadt) mit Plaza Nueva und Turm der Catedral de Santiago

Zuvor hatte hier u. a. schon eine römische Siedlung namens Bellum Vadum existiert. Daraus soll sich über die Zwischenstufe Bilbaum der heutige Stadtname abgeschliffen haben, so dass man bei Bilbao auf deutsch von Schönfurt sprechen könnte. Weitere Theorien führen den Namen auf das baskische bi albo (dt.: zwei Seiten, auf die zwei Ufer der Ría referierend) oder auf die Burg Biribilbao zurück, die sich nahe der Kirche San Anton befand.

Stadtzentrum mit Guggenheim-Museum

Zum Zeitpunkt der Gründung befand sich dort, wo heute Bilbao la Vieja steht, ein kleines Dorf von Eisenschmieden, Seeleuten und Bauern. Die ersten Straßen Bilbaos waren Somera, Artekale sowie die Tenderia.

Die Landwirtschaft verschwand mit der Zeit, aber das Eisen und das Meer haben sich als bestimmende Elemente Bilbaos im Laufe der Geschichte erhalten. Das hochwertige Eisenerz der nahen Bergwerke wurde schon von den Römern geschätzt und ausgebeutet. Die Tatsache, dass die Ria ein großes Stück weit schiffbar ist, machte es möglich, im darin gelegenen Hafen, der sicherer war als jene an der Küste, die Waren Kastiliens zur Ausfuhr nach Europa zu verladen.

Ein Produkt der Eisenindustrie Bilbaos, auch wenn es sich dabei um kein sehr rühmliches handelt, hat sogar den Eintrag in die Weltliteratur gefunden. So heißt es in Shakespeares Hamlet: „Methought I lay worse than the mutinies in the bilboes.“ Mit Bilboes sind eiserne Stangen gemeint, an welche die Matrosen zur Strafe mit den Füßen gefesselt wurden.

1511 erhielt Bilbao das Recht, ein eigenes Handelsgericht einzurichten, das rechtliche Vorschriften in Form von Verordnungen erlassen durfte. Die letzte dieser Ordonnanzen, die 1737 verkündet wurde, bildete die Grundlage für das erste spanische Handelsgesetzbuch von 1829. Im 18. Jahrhundert prosperierte Bilbao vor allem durch den intensiven Handel mit den spanischen Kolonien in Amerika.

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