Phönizische Niederlassungen haben kaum Spuren hinterlassen, und erst mit der Einführung des Kamels wurde das Gebiet als Karawanendurchgangsort bedeutend.
Nach dem Vordringen des Islam entstanden auf dem Gebiet der heutigen Westsahara islamische Gruppen, die später auch als Almoraviden einen Großteil Nordafrikas und Südspaniens beherrschten.1884 errichteten die Spanier auf der Halbinsel des Rio de Oro den Stützpunkt Villa Cisneros, die spätere Stadt Ad-Dakhla. Auf der Kongokonferenz 1884–1885 in Berlin teilten die Kolonialmächte Afrika unter sich auf. Spanien wurde die Westsahara zugesprochen. Der einflussreiche Scheich Ma el-Ainin organisierte den Widerstand gegen die französischen und spanischen Kolonialarmeen in Nordwestafrika. Er gründete um 1900 die Stadt Smara, die sich zum religiösen, politischen und ökonomischen Zentrum der Region entwickelte. Die Stadt wurde 1913 mitsamt ihrer bedeutenden islamischen Universität und Bibliothek von den Franzosen zerstört. Nach jahrzehntelangem Widerstand der Sahrauis wurde das Gebiet der Westsahara durch spanische Truppen okkupiert.
Seit 1963 steht das Territorium auf der UN-Liste der Hoheitsgebiete ohne Selbstregierung. Ab 1965 verlangte die UNO-Generalversammlung von Spanien wiederholt in – völkerrechtlich nicht bindenden – Resolutionen die Dekolonialisierung der Westsahara. Im Mai 1973 gründete sich die sahrauische Befreiungsfront Frente Polisario, die den bewaffneten Kampf gegen die spanische Kolonialmacht aufnahm.
1974 forderte Marokkos König Hassan II. den Anschluss der Westsahara an Marokko. Im Mai 1975 stellte eine UNO-Delegation in der Westsahara fest, dass die Bevölkerung die Unabhängigkeit wünsche und der Frente Polisario breite Unterstützung zukommen lasse. Der Internationale Gerichtshof, dessen Zuständigkeit in dieser Sache durch Marokko bestritten wurde, wies im gleichen Jahr Souveränitätsansprüche Marokkos und Mauretaniens zurück. Trotzdem kam es im Oktober 1975 zu ersten Übergriffen der marokkanischen Armee auf das Territorium der Westsahara.
Nach dem Tod Francisco Francos verließ Spanien das Gebiet. 1975 zogen im so genannten Grünen Marsch etwa 350.000 Marokkaner in die ehemalige Kolonie ein, um marokkanische Ansprüche auf das Gebiet geltend zu machen.
Am 26. Februar 1976 stimmte eine Versammlung saharauischer Stammesfürsten der Aufteilung der Westsahara zwischen Marokko und Mauretanien zu, woraufhin am 27. Februar 1976 von der Polisario die Demokratische Arabische Republik Sahara ausgerufen wurde. Marokko erkannte diesen Staat nicht an. Die Demokratische Arabische Republik Sahara wurde 1984 in die Organisation für Afrikanische Einheit aufgenommen. Als Reaktion darauf trat Marokko aus der Organisation für Afrikanische Einheit aus und war 33 Jahre lang – bis Januar 2017 – das einzige afrikanische Land, welches nicht Mitglied dieser Organisation und der aus ihr hervorgegangenen Afrikanischen Union war.
Marokko erklärte 1976 die Annexion der nördlichen zwei Drittel des Westsahara-Gebietes und 1979 des restlichen Territoriums, nachdem sich Mauretanien aus dem Gebiet zurückgezogen hatte. Diese Annexionen wurden von den Vereinten Nationen nicht anerkannt. Ebenso wenig wurden ohne die Abhaltung des von den Vereinten Nationen geforderten Referendums die Ansprüche der Demokratischen Arabischen Republik Sahara auf das Gebiet der Westsahara anerkannt.
1991 wurde eine Waffenstillstandsvereinbarung zwischen Marokko und der Polisario geschlossen. Das Gebiet von Westsahara ist durch eine befestigte und verminte Grenzanlage geteilt. Sie wurde von Marokko entlang der Waffenstillstandslinie errichtet.
Die Vereinten Nationen sind mit einer ständigen Beobachtermission MINURSO im gesamten Gebiet der Westsahara präsent. Der endgültige Status des Gebietes ist ungeklärt, da Marokko, anders als ursprünglich vereinbart, kein Referendum über die Zukunft bzw. Unabhängigkeit des Gebietes abhalten lässt.
Im November 2020 erklärte die Polisario den seit 29 Jahren bestehenden Waffenstillstand aufgrund der Untätigkeit Marokkos für beendet. In der Folge flammten die Kämpfe zwischen Marokko und der Polisario wieder auf.
Im Dezember 2020 erkannte Marokko als viertes mehrheitlich muslimisches Land Israel als Staat an, wie der US-amerikanische Präsident Donald Trump und sein als Berater tätiger Schwiegersohn Jared Kushner verkündeten. Im Gegenzug erkannten die Vereinigten Staaten die Souveränität Marokkos über die umkämpfte Konfliktregion Westsahara an. Dies wurde als diplomatischer Prestigeerfolg für das afrikanische Land bewertet. Die US-amerikanische Administration entsandte am 16. Januar 2021 den Botschafter in Marokko, David T. Fischer, nach Ad-Dakhla, zur Vorbereitung der Eröffnung eines Konsulats in der Westsahara. Im Juli 2023 erkannte Israel als zweites Land der Welt die Westsahara als Teil Marokkos an. Beide Staaten sehen dies als Teil der Normalisierung ihrer Beziehungen.
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