Kolonie Neuland - Paraguay


 


Umgangssprache der Kolonie ist Plautdietsch, eine niederpreußische Varietät des Ostniederdeutschen, die im 16. und 17. Jahrhundert unter den meist aus den Niederlanden, Belgien und Norddeutschland stammenden Siedlern im Weichseldelta entstand. Das Standarddeutsche findet vor allem als Schul- und Kirchensprache und bei offiziellen Anlässen Anwendung.

Durch den Kontakt mit den umgebenden Lateinparaguayern kommt zudem Spanisch als dritte gesprochene Sprache hinzu. Da Spanisch auch auf den Lehrplänen der Schulen steht und darüber hinaus in anderen verschiedenen Fächern, die in Spanisch unterrichtet werden, den Schülern vermittelt wird, wachsen die Kinder in der Regel dreisprachig auf. Eine Resolution des nationalen Ministeriums für Bildung und Kultur für die Schulen in der Kolonie, die in privater Trägerschaft und vom Ministerium anerkannt sind, legt fest, dass der Unterricht an den Primarschulen (bzw. Volksschulen) zu 80 % in deutscher und 20 % in spanischer Sprache erfolgen muss. Des Weiteren verfügen einige Bewohner aus der „Ansiedlergeneration“ noch über Russischkenntnisse, die jedoch in den meisten Fällen nicht mehr der kommenden Generation übermittelt werden.

Im zentralen Chaco leben acht verschiedene Ethnien zusammen, die jeweils ihre eigene Sprache bzw. ihren eigenen Dialekt sprechen. Viele Indigene, vor allem die ältere Generation, sprechen auch Plautdietsch, da die ersten Siedler noch über keine Sprachkenntnisse im Spanischen verfügten. Aber auch einige deutschsprachige Bewohner erlernen die Sprachen der indigenen Völker, wie etwa der Chulupí, der Lengua oder der Guaraní.

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