In Mali liegen einige der ältesten Städte Westafrikas. Djenné entwickelte sich vom 9. Jahrhundert durch Zuwanderung von Soninke aus dem zerfallenen Ghana zu einem Handelszentrum, das seinen Höhepunkt im 13. Jahrhundert erlebte und dessen Architektur bis heute den Dörfern des Niger-Binnendeltas als Vorbild dient. Das am Südrand der Sahara gelegene Timbuktu entwickelte sich ab dem 12. Jahrhundert zu einer der wichtigsten Städte der Region, die von ihrer Lage am nördlichsten Punkt des Nigerbogens profitierte.
Während diese alten Städte sinkende Bevölkerungszahlen vorweisen, weist Mali insgesamt eine schnelle Verstädterung auf, die die neuen urbanen Zentren schnell wachsen lässt. Neben dem allgemein hohen Bevölkerungswachstum trägt die Landflucht aufgrund sich verschlechternder ökologischer Verhältnisse, Dürre oder politischer Instabilität zu einer schnellen Urbanisierung bei. Lebten im Jahr 1965 noch 9 % der Malier in Städten, so werden es 2015 voraussichtlich etwa 41 % sein.Die mit Abstand größte Stadt des Landes ist Bamako, das von 6500 Einwohnern im Jahr 1908 auf über 1,8 Millionen Einwohner im Jahr 2009 gewachsen ist.[29] Die Stadt ist Regierungs- und Verwaltungszentrum des Landes und dient als Brückenkopf ins Ausland, speziell für Entwicklungshilfe. Hier befindet sich auch die Deutsche Botschaft Bamako, die offizielle und höchste diplomatische Vertretung der Bundesrepublik Deutschland in der Republik Mali, zu der die Bundesrepublik Deutschland am 23. September 1960 und die Deutsche Demokratische Republik am 19. April 1973 diplomatische Beziehungen aufgenommen hat. Eine grenzüberschreitende Bedeutung hat die Stadt jedoch nicht. Weitere bedeutende Städte sind Sikasso (2009: 226.618 Einwohner), Ségou (133.501 Einwohner) und das Zentrum der malischen Baumwollverarbeitung Koutiala (75.000 Einwohner 1998). Durch den Zustrom von Dürreflüchtlingen sind Mopti (81.000 Einwohner 1998, 120.786 im Jahr 2009) und Sévaré stark gewachsen. Die Städte im Nordsahel wie Timbuktu (2005: 30.000 Einwohner, 2009 54.629) oder Gao (2009 86.353) sind von Abwanderung, vor allem junger Leute, betroffen.
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