Central Stockholm nach Södermalm

 


Stockholm (schwedische Aussprache [ˈstɔkːɔlm]/?; vom altschwedischen stokker und holmber, entsprechend schwedisch stock „Baumstamm, Warenbestand“ und holme „kleine Insel“) ist die Hauptstadt Schwedens und mit 949.761 (Gemeinde Stockholm), 1,59 Millionen (tätort Stockholm) beziehungsweise 2.308.143 Einwohnern (Groß-Stockholm) die größte Stadt in Skandinavien. Sie hat eine mehr als sieben Jahrhunderte zurückreichende Besiedlungsgeschichte und ist seit 1643 die Residenz des Königs.

Die Stadt ist sowohl Sitz des schwedischen Parlamentes als auch der schwedischen Regierung. Sie ist ebenso das kulturelle Zentrum des Landes und evangelischer sowie römisch-katholischer Bischofssitz.

Die Stelle, an der heute Stockholm steht, wird zum ersten Mal vom isländischen Dichter und Sagenschreiber Snorri Sturluson (1179–1241) erwähnt: Er beschreibt in der Ynglingasaga eine Pfahlbarriere über die heutige Wasserstraße Norrström, die er Stokksunda[15] nannte. Bei Ausgrabungen in den späten 1970er Jahren kamen Überreste von Wasserpfählen zum Vorschein, die aus dem 11. Jahrhundert stammen und diese Aussage stützen. Außerdem wird von Snorri auch ein Befestigungsturm aus dem 12. Jahrhundert erwähnt, der sich dort befunden haben soll, wo seit 1580 das königliche Schloss steht.

Ein Schutzbrief für das Fogdö-Kloster, ausgestellt im Juli 1252, ist das älteste überlieferte Dokument, in dem Stockholm erwähnt wird, wörtlich als Stokholm. In der Erik-Chronik (schwedisch: Erikskrönikan), die zwischen 1320 und 1335 kompiliert wurde, steht, dass der Gründer Stockholms, der Regent Birger Jarl, um das Jahr 1250 eine Festung bauen wollte, um den Mälarsee vor Piratenplünderungen zu schützen.

Es gibt keine historischen Belege für eine Existenz Stockholms vor der Mitte des 13. Jahrhunderts. Eventuell gab es ältere Verteidigungsanlagen zur Sicherung der Einfahrt in den Mälarsee; eine Besiedlung kann jedoch nicht nachgewiesen werden.

Zunächst beschränkte sich das besiedelte Gebiet auf die Insel Stadsholmen, der heutigen Gamla stan. Die Insel selbst war um ein Drittel kleiner als heute und die Ströme wesentlich breiter.

In den folgenden Jahrzehnten unter der Regierung Birger Magnussons und des Königs Magnus Ladulås entwickelte sich Stockholm zu einer wichtigen Handelsstadt, was vor allem durch Verträge mit der Hansestadt Lübeck gefördert wurde. Die Hanse kontrollierte den schwedischen Überseehandel vom 13. bis ins 17. Jahrhundert. Um 1270 wurde Stockholm in Dokumenten als Stadt bezeichnet und, obwohl Stockholm nicht wie viele schwedische Städte schon Anfang des 13. Jahrhunderts entstand, wurde es 1289 in einem Dokument als die bevölkerungsreichste Stadt des Königreiches beschrieben. Die ersten gesicherten Annahmen zur Größe der Stadt beziehen sich auf die Mitte des 15. Jahrhunderts, als Stockholm etwa tausend Haushalte, also ungefähr fünf- bis sechstausend Einwohner hatte. Aus demselben Jahrhundert (1436) stammt auch der erste Privilegienbrief.

Im Mittelalter bestand ein erheblicher Teil der Stockholmer Bürgerschaft aus Deutschen und von 1296 bis 1478 wurde der 24-köpfige Rat der Stadt paritätisch aus deutschsprachigen und schwedischsprachigen Stadtbürgern besetzt. Trotz seiner Größe und günstigen Lage war Stockholm noch nicht die Hauptstadt, denn der König, wie auch sein Sohn, Magnus Ladulås, hatten noch keinen festen Regierungssitz.

Der hauptsächliche Grund für die rasche Entwicklung der Stadt war ihre strategische Lage. Stockholm beherrschte die Zufahrt zum Mälarsee, der seinerseits eine aufgrund der Landwirtschaft und Eisenherstellung wirtschaftlich wichtige Region erschloss.

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