Allgemein haben Flamenco-Gitarren dünnere Decken, Böden und Zargen, sind insgesamt leichter und oft flacher gebaut. Böden und Zargen werden meist aus sehr leichtem Holz hergestellt. Eine Mittelstellung zwischen der traditionellen Flamencogitarre mit Böden und Zargen aus Zypresse (flamenca blanca oder guitarra blanca) und der klassischen Gitarre nimmt wegen der verwendeten Hölzer die flamenca negra oder guitarra negra ein, deren Böden und Zargen aus Palisander sind. Ursprünglich aus Kostengründen, heute aber eher aus Traditions- und Gewichtsgründen verzichtet mancher Flamenco-Gitarrenbauer auf eine Mechanik mit Gewinde und verwendet stattdessen hölzerne Wirbel, wie sie bei Geigen üblich sind und auch bei Wirbelbrettern der Gitarren aus der Zeit der Wiener Klassik zu finden sind.
Die Flamenco-Gitarre klingt in den oberen Lagen stärker, spricht schnell an und klingt schnell aus. Dies unterstützt den harten und brillanten Charakter des Flamencospiels, der sich gegen die anderen perkussiven Elemente dieser Musik und die Tänzer durchsetzen können muss. Die Saitenlage ist traditionell eher niedrig, wodurch durchaus erwünschte perkussive Nebengeräusche entstehen. Da Flamenco-Gitarristen (guitarristas) jedoch heute oft einen konzertanten Stil pflegen, wird mitunter eine höhere Saitenlage verlangt. Don Antonio de Torres (1817–1892) gilt als erster Erbauer spezieller Flamenco-Gitarren (um 1867).
Speziell Flamenco-Gitarren sind oft mit einem Golpeador bestückt, einer dünnen, heute meist transparenten, früher oft weißen oder schwarzen aufgeklebten Kunststoffschicht. Sie umgibt das Schallloch von drei Seiten bis hin zum Steg und soll die Gitarrendecke vor Beschädigungen schützen; insbesondere bei Verwendung der perkussiven Technik Golpe. Ein Golpeador kann auch nachträglich an einer Gitarre angebracht werden.
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