Kleines Land am großen Rio de la Plata


Der Wasserreichtum Uruguays ist nicht nur oberirdisch zu finden. Der Acuífero Guaraní, der sich unter den Landflächen Uruguays, Nordargentiniens, Paraguays und Südbrasiliens erstreckt, enthält schätzungsweise 37.000 Kubikkilometer Grundwasser und ist damit eines der größten Süßwasser-Reservoirs überhaupt.

Nach einer Volksabstimmung im Oktober 2004 wurde das Recht auf Wasser in Uruguays Verfassung verankert. Diese musste geändert werden und fortan eine Garantie enthalten, dass der Zugang zu Trinkwasser und sanitären Einrichtungen ein grundlegendes Menschenrecht ist und vom Staat gewährleistet werden muss. Uruguay ist damit das erste Land der Welt, in dem das Recht auf Wasser durch ein Plebiszit Verfassungsrang erhielt.

Uruguay ist relativ arm an Bodenschätzen, verfügt über keine eigenen Erdölvorkommen, und auch Minerallagerstätten sind nur vereinzelt anzutreffen. Abgebaut werden aber verschiedene Massenrohstoffe wie Kalkstein für die Produktion von Zement, oder (besonders im Süden des Landes) Tone und tonreiche Schluffe für Ziegel. Neben Dolomit und Marmor wird insbesondere in den südöstlichen Departements auch der sogenannte „Schwarze Granit“ als Naturwerkstein abgebaut. Allerdings handelt es sich nur in der Antiklinale von Soca um echten Granit (mit porphyrischem Gefüge und einer dunklen, graugrünen Matrix). Ansonsten werden basische Ganggesteine, wie mittel- bis feinkörnige Dolerite und Mikrogabbros, unter diesem irreführenden Handelsnamen („Schwarzer Granit“) vermarktet.

Aus Pegmatitgängen in den Departamentos Colonia und Florida werden die Industrieminerale FeldspatBeryll und Quarz gewonnen. Letzteres ist elementar für die Herstellung von Glas. In Blanquillo findet sich Kaolinit für Porzellan, bei Bañado de Medina auch Montmorillonit. Im Departamento Colonia wird Talk sogar unter Tage abgebaut; im Departamento Río Negro findet sich Gips. An der Küste des Departamento Rocha haben sich Seifenlagerstätten des wichtigen Titanerzes Ilmenit angereichert.

Im Nordosten des Landes finden sich ausgedehnte basaltische Lavadecken, deren Blasenräume oft mit Achat und Amethysten gefüllt sind. Jedoch nur im Departamento Artigas werden sie seit 1972 gewonnen und zu Schmuck verarbeitet.

Im Gebiet zwischen Minas und Pan de Azúcar (Lavalleja) finden sich einige kleine, meist unbedeutende Vorkommen von Blei- und Zinkerzen (untergeordnet auch Kupfer). Von diesen wurde La Oriental in den Jahren 1850 bis 1870 sowie von 1936 bis 1939 ausgebeutet. Die Eisenerze Magnetit und Hämatit sind an hochmetamorphes, in granitische Gneise eingeschaltetes Bändererz gebunden, die aber nur bei Valentines (Florida) abgebaut wurden. Weiteres (teilweise manganhaltiges) Bändererz findet sich in der Isla Cristalina de Rivera im Norden des Landes, wurde aber bisher noch nie genutzt. Allerdings befindet sich dort, bei Minas de Corrales, die einzige produzierende Goldmine des Landes.

Die oberste Fachbehörde für Geologie und Bergbau ist die Dirección Nacional de Minería y Geología im Ministerium für Industrie, Energie und Bergbau.

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